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4,58: Gut gemischt und durchgerührt

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  • 4,58: Gut gemischt und durchgerührt

    4,58:
    Hoch oben in den Lüften fegte der Weihnacksmann in seinem nagelneuen frisierten doch hässlichen Schlitten dahin. Bis zum Morgengrauen mussten all Geschenke verteilt sein. Trotz der Kälte kam er ganz schön ins Schwitzen. In seinem Kopf ratterte eine lange Liste durch sein Bewusstsein. Was er 2010 alles erlebt hatte… nein, falsche Liste. Es wickelte sich natürlich die Liste mit Geschenken um seine Gehirnwindungen. Die Liste hing ihm schon zu den Ohren raus und verfing sich allmählich in seinem mächtigen Bart.
    Nachdem er sich vorläufig wieder enttüdelt hatte, setze er den Weg mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Warum er diese Liste immer noch dabei hatte, wusste er auch nicht so recht. Mittlerweile stand bei vier von drei Einträgen sowieso nur noch „Diese Liste enthält Content von Cisum Ynos und ist in deinem Land nicht verfügbar“. Dabei hatte er die von Hand geschrieben, doch irgendwie musste sich das Nachts irgend ein eifriger Wichtel daran zu schaffen gemacht haben. Diese eigensinnigen Wichtel meinten immer, sie dürften sich alles erlauben. Ich glaub, es geht los, dachte sich der Weihnacksmann und grollte in sich hinein. Diese Wichtel… Immer schön vorlaut, aber wenn's dann mal technische Probleme gibt, dann fängt das Gejammere an.
    Naja, wie dem auch sei. Der Weihnacksmann wandte sich schnell wieder wichtigeren Dingen zu und davon gingen ihm allerlei durch den Kopf, während er das erste Haus ansteuerte. Immer wieder schossen ihm dieselben Fragen durch den Kopf. „Wer bin ich?“, „Wo komme ich her?” und „Was mache ich hier eigentlich?“ Gewichtige Fragen nach der Existenz waren das. Zusammenhangslos fiel ihm die Zahl 42 ein, er hatte aber nicht mehr die Zeit, die Herkunft des Gedankens zu ergründen, denn schon kam der Boden herangeschossen.
    „Hüüü…!“, rief der Weihnacksmann und drosselte den Elektromotor seiner Rentiere. Als er sanft gelandet war, wühlte er in aller Eile das passende Geschenk aus dem Sack und hüpfte in den Kamin. Unten angekommen legte er es fein säuberlich unter den nadelnden Baum und wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, als er über den gespannten Stolperdraht fiel. Unbeholfen ging er zu Boden und riss die eine oder andere chinesische Vase mit sich. „Oh nein, wie erkläre ich das nur wieder?“ fragte er sich, kritzelte schnell einen Entschuldigungsbrief und legte ihn ebenfalls unter den Baum nebst einem Bündel Geldscheine und einer förmlichen Unterlassungserklärung, die er mittlerweile vorgedruckt immer mit sich herumtrug. Man wurde ja auch nicht jünger.
    Behende krabbelte er den Kamin wieder hinauf und stieg zurück in seinen Wagen. Wie jedes Mal fiel ihm die Hässlichkeit des neuen Gefährts auf. Ein viel zu großes unförmiges Etwas war er. Der alte Wagen hatte ihm deutlich besser gefallen, der neue musste wohl irgend so ein hasLayout-Modell sein, die Dinger funktionierten nie zuverlässig. Dazu handelte es sich noch um das allerbilligste Modell, die Wirtschaftskrise hatte halt auch in der Nordweih24 GmbH ihren Tribut gefordert. Liebend gern hätte der Weihnacksmann das schickere und schnellere Modell genommen, aber dessen Verbrauch war ungeheuer und der Lärm hätte ständig seinen Aufenthaltsort verraten.
    Die Rentiere sprangen nicht sofort an. Die Kälte machte bei so billigen Modellen den beweglichen Teilen der Rentiere doch zu schaffen, doch dann erhob sich der Wagen in die Lüfte und weiter ging die Fahrt… Entschuldigung… der Flug. Als er oben war, vergaß er wieder all den Ärger. Die Aussicht von hier oben war immer noch ungeheuer. Wie schön Blurmany doch von oben war… Besonders Bonn hatte es ihm angetan. Von hier aus hatte er die ganze Welt im Blick und als einziges lebendes Wesen auf Erden auch schon den Bugfoot im tiefsten Silicon Valley gesichtet.
    Ja, er genoss seinen Beruf, seine Berufung. Es war der schönste Job auf Erden, wenn auch der anstrengendste. Es war so schön, Kindern eine Freude zu machen. Die kleinen Kinder bekamen Puppen und die größeren Murmelbahnen. Es war wunderbar. Und es war auch wunderbar, aus dem muffigen Büro rauszukommen, in dem er den Rest des Jahres saß, um die Formalitäten zu erledigen, die Geschenkproduktion zu koordinieren und den zusammen geschaufelten Schnee loszuwerden. Hier oben war die Welt anders. Hier oben war er frei. Enthusiasmus erfüllte ihn und unbändige Freude schwellte in seiner Brust.
    „Ho-ho-ho!“, lachte er von ganzem Herzen und entschwand in die Weiten der Nacht.

    Dies war der PHP.de-Adventskalender 2010. Wir hoffen, dass er Euch gefallen hat und wünschen Euch ein frohes Fest.
    Habt eine besinnliche Zeit ihm Kreise Eurer Liebsten und lasst es Euch gut gehen. Ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen Euch

    Eure PHP.de-Moderatoren

  • #2
    Danke schön,

    der Kalender war dieses Jahr wieder richtig gut. Viele neue und interessante Themen verpackt in einer netten Geschichte. Top.

    Wünsche euch auch nen angenehmes Weihnachtsfest und nen Guten Rutsch ins neue Jahr
    Github_Cyrix, Laravelgemeinschaft bei php.de,Laravel Chat

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    • #3
      Auch dir ein frohes Fest.
      Refining Linux: “[url=http://www.refining-linux.org/archives/65/Performing-push-backups-Part-1-rdiff-backup/]Performing Push Backups – Part 1: rdiff-backup[/url]”

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      • #4
        Bin leider erst heute dazu gekommen den letzten Artikel zu lesen. Ein toller Adventkalender, von sehr einfallsreichen Autoren finde ich.

        Vielen Dank.
        "My software never has bugs, it just develops random features."
        "Real programmers don't comment. If it was hard to write, it should be hard to understand!"

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        • #5
          Vielen Dank an alle Autoren fuer diesen wunderbaren Adventskalender.
          Wieder einige nette Anregungen, mit was man sich doch im neuen Jahr beschaeftigen koennte

          Ich wuensch schon mal einen guten Rutsch

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